Eine Abmahnung kann im Internet fast jeden treffen, aus unterschiedlichsten Gründen und wegen der …
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Fernsehwerbung - Wie viel ist gesetzlich zulässig? -
Häufig werden Spielfilme und TV-Serien von TV-Sendern artifiziell erweitert. Manche Betrachter meinen, dass die Kurzwiederholung des vorhergehenden Filmblockes nach einer Werbepause dazu beiträgt, die Rückkehr zur Filmhandlung durch eine Kurzwiederholung zu erleichtern. Der Ausbau des Films hat aber vor allem kommerzielle Gründe, denn ein langer Kinofilm bringt mehr Werbemöglichkeiten und damit mehr Werbung für die TV-Sender, sagt Medienrechtler Christian Solmecke.
Kaum ein Spielfilm oder eine Reihe kann heute noch im TV gesehen werden, ohne dass die vom Filmemacher intendierte Inszenierung durch fast unendliche Werbeblocks gestört und damit oft zu nichts wird. So wurde Schindlers Auflistung von Steven Spielberg ohne Werbung im deutschsprachigen Raum wiedergegeben. Derzeit wird in vielen Internetforen über Werbeunterbrüche in der auf RTL ausgestrahlten Reihe Deutschland 83 gesprochen.
Werbemittel - Was trifft auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF zu? Anwalt Christian Solmecke: "Für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wie ARD und ZDF liegt die Werbedauer an Arbeitstagen im Jahresmittel bei maximal 20 min. Außerdem kann ungenutzte Werbedauer nicht nach Belieben eingespart, sondern nur bis zu 5 min an einem anderen Arbeitstag nachbearbeitet werden.
In diesem speziellen Sonderfall ist die Werbedauer dann auf max. 25 min begrenzt. "Was trifft auf Privatsender zu? Dies trifft nicht auf Privatfernsehsender zu. Christian Solmecke: "Bei Privatsendern darf die Werbedauer dagegen 20% der täglich verbreiteten Zeit nicht übersteigen. Damit haben TV-Sender, die den ganzen Tag senden, prinzipiell Anspruch auf 4 Std. und 48 Min. reine Werbedauer pro Tag.
Die Werbezeitenregelungen gelten zudem nicht für die Produktplatzierung und Sponsorenbekanntmachungen. Die Fernsehanstalten können ihre eigenen Programme ausstrahlen. Werbeprotokolle werden dafür nicht von den Stationen abgezogen. Der Staatsvertrag sieht außerdem vor, dass Kino- und TV-Filme von 30 min Dauer nur einmal gesetzlich unterbleiben. "Indem die letzte bis zwei Minute des vorhergehenden Kinoblocks nach einer Werbepause wiederholt wird, zum Beispiel eine TV-Serie wie die aktuelle RTL-Serie Deutschland 83, werden die Reihen "künstlich" erweitert und die Stationen erhalten mehr Werbemöglichkeiten.
Bargeld für Privatsender. Ähnlich verhält es sich bei Filmen: Legal darf nur alle 30 min. geworben werden. Bei einer Filmlänge von nur 87 min können nur zwei kommerzielle Blöcke umgeschaltet werden. Wenn man den Spielfilm jedoch "künstlich" verlängert, kann man einen Werbespot mehr einschalten", sagt Medienrechtler Christian Solmecke.
Die Fernsehanstalten haben sich heute unzählige Kniffe ausgedacht, damit während eines Films oder einer Reihe mehr Werbung als tatsächlich möglich aufgenommen werden kann", so Sal. TV-Sender verlangsamen oft einen ganzen Spielfilm oder, wie oben beschrieben, zwei bis drei Min. vom Ende des vorhergehenden Kinoblocks nach jeder Werbepause.
Die Fernsehanstalten wollen auf diese Art und Weise den magischen Grenzwert von 90 oder 110 min brutto Programmdauer überschreiten, denn dann kann der Fernseher einen ganzen kommerziellen Block mehr installieren".