Muster Krankmeldung

Späte Krankheitsmeldung berechtigt zur Entlassung

Wenn ein kranker Beschäftigter die Krankheitsmeldung zu spät an seinen Dienstgeber übergibt, kann dies zu einer Beendigung im Falle eines Wiederauftretens der Krankheit kommen. Gleiches trifft zu, wenn der Unternehmer die Bescheinigung der Erwerbsunfähigkeit am ersten Tag der Erkrankung einfordert. Eine Mitarbeiterin, die von ihrem Vorgesetzten am ersten Tag der Erwerbsunfähigkeit wegen einer häufigen Krankheit zur Anzeige gebracht wurde, kam dem Antrag erst zwei Wochen nach.

Zuvor gab es mehrere Warnungen wegen späterer Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Die Arbeitgeberin nahm dies zum Anlaß, das seit knapp 25 Jahren laufende und nicht kündbare Anstellungsverhältnis aufzulösen. Der Arbeitsgerichtshof (ArbG) hat die Entlassung bestätigt, dem Auftraggeber aber eine Deadline gesetzt. Der Beschluss der ersten Instanz wurde durch das Landarbeitsgericht Schleswig-Holstein (LAG) bestätigt.

Die Arbeitgeberin ist befugt, für den ersten Krankheitstag einen Krankheitsurlaub zu erwirken. Weil der Angestellte keine überzeugende Begründung liefern konnte, warum er nicht sofort einen Doktor besucht hatte, betrachtete das Landgericht die erneute Verspätung als hinreichenden Anlass für eine ausserordentliche Entlassung. Der überwiegende Teil der Beschäftigten, aber auch viele Unternehmer sind der Ansicht, dass die tatsächliche Krankmeldung am ersten Tag der Krankheit stattfinden muss, die Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit aber erst am vierten Tag vorgelegt werden muss, sofern die Krankheit bereits drei Tage andauert.

Von dieser Rechtsvorschrift abweichend sind viele Kollektivvereinbarungen. Führt das Benehmen eines Arbeitnehmers zu einer solchen Regulierung, weil z.B. der Arbeitnehmer durch häufig auftretende Krankheiten und späte Meldungen der Erwerbsunfähigkeit in seiner Veranlagung beeinträchtigt wird, kann er am ersten Tag der Krankheit eine Bescheinigung einholen. Wenn Sie die Anordnung treffen, dass ab dem ersten Tag der Krankheit eine Bescheinigung über die Erwerbsunfähigkeit einzureichen ist, gilt für diese Anordnung die Betriebsratsmitbestimmung nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG.

Alles, was Sie tun müssen, ist sicherzustellen, dass die Einweisung fristgerecht erfolgt, damit Ihre Mitarbeiter sie fristgerecht einhalten können. Bitte verwenden Sie unsere Beispielformulierung: Warnung bei späterer Überreichung des AU-Zertifikats.