Deutsche Independent Filme

Unabhängige deutsche Filme

Aber gibt es überhaupt unabhängige Filme in Deutschland? Es gibt viele unabhängige Filme und sie sind alle einzigartig. Keine Blockbuster- und Mainstream-Produktionen, sondern ambitionierte und risikoreiche Filme geben den Ton an. Das deutsche Pendant ist die Berlinale. Der Film startet im März in Deutschland.

Sie sind auf Festen zu Hause - Das deutsche Independent-Kino von

Wird von fröhlichen Filmschaffenden weiterempfohlen. Aber gibt es überhaupt unabhängige Filme in Deutschland? Werden in diesem Land nicht alle Filme eigenständig oder nicht? Die Amtssprache der FFA lautet: "Unabhängige Filme sind in der Regel Filme, die außerhalb großer Ateliers gedreht werden. "Aber jetzt kommt der eigenständige Begriff unmissverständlich aus den USA, und es gibt keine großen Ateliers mit einer solchen Macht wie Hollywood in Deutschland.

Auch wenn Bavaria-Filme, Studio Babelsberg, Warner Bros. oder Produzenten-Schwergewichte wie Constantin Films und UFA-Kino einbezogen würden, wäre die Mehrheit aller Filme in Deutschland als indisch zu betrachten. Vielversprechender scheint ein Ansatz von der anderen Seiten zu sein: Worauf sind Filmschaffende in Deutschland tatsächlich angewiesen? Es ist daher nur davon auszugehen, dass ein wirklich eigenständiges Filmschaffen unter Ausschluß dieser Einflussfaktoren möglich ist.

Ist Independent-Film in Deutschland also ausschliesslich selbstproduzierter Autorenfilm, der so eigenständig wie möglich ins Spiel kommt? Eine solche Aufnahme hätte vor allem eines zur Folge: Der Regisseur sollte alles können, vom Skript bis zum Marketing, als eierlegender wolliger Milchsau. Im Jahr 2015 erreichte 60 Prozent der im deutschen Kinosaal gezeigten Filme weniger als zwanzigtausend Zuschauer in Deutschland.

Bei jeder vierten Dokumentation aus deutschem Filmschaffen sind nach dem Kino nur drei bis zwei-stellige (!) Zuschauerzahlen an der Reihe. Es sind die Lonesome Cowboys der deutschsprachigen Filmbranche. "Big Girls" war eine Herzenssache des Regisseurs, nachdem fünfzehn Skripte für seinen Abschluss-Film verworfen wurden. Improvisierend, wilder und voller Energie wird " Dicke Mädchen " - zusammen mit " Tom Lass Pappe Golds " - als der Beginn eines neuen Satzes angesehen: der deutsche Mumblecore.

Seither werden die Filme dieser Bewegung, die heute als Mittelpunkt des unabhängigen Kinos in Deutschland gilt, ohne Skript und so eigenständig wie möglich produziert. Das Fazit ist klar: Das deutsche Stegreifkino bringt frischen Wind in die Szenerie und eröffnet dem Nachwuchs offenbar mehr Möglichkeiten, ins Berufsfeld einzusteigen. Aber Gelächter ist freundlicher und tragischer als man es sonst aus dem Kino gewohnt ist.

Auch Ranischs Spielfilm "Dicke Mädchen" war ein Erfolg: Von den Hoffer Filmen über die Lünener und "achtung berlin" bis zum Filmfestival im Rahmen des American Indie Mecca Sundance, wo er den Sonderpreis der Fachjury erhielt, begann er seinen Umzug. 5 Jahre nach "Dicke Mädchen" hat Axel Randisch für den SWR den ersten provisorischen "Tatort" der TV-Geschichte gedreht: "Babbeldasch" mit Ulrike Folkerts wird diesen Montag inszeniert.

Doch auch ohne kommerziellen Erfolg gibt es in Deutschland Indie-Autoren. Für sie ist das Filmschaffen oft eine Flucht aus dem Berufsalltag. Es sind immer wieder Film- und Fernsehprofis, die auf diese Weise ihre eigene Regiearbeit ungehindert und eigenverantwortlich inszenieren. Unabhängigkeit heißt Schnelligkeit: weniger als drei Monaten zwischen Dreharbeiten und Drehstart.

Einen noch radikaleren Ansatz verfolgt der Mainzer Regisseur Niko Kühnel: Der in Deutschland kaum beachtete und auf dem New York Independent Filmfestival 2015 uraufgeführte Titel wurde im November beim Miami Indie Festival ausgezeichnet. Der Alptraum " ging auch um die Welt: eine albtraumhafte Besessenheit des Direktors und Bildhauers AKIZ, der fünfzehn Jahre seines Leben in die Entwicklung von der Titel gebenden Plastik - einer Mixtur aus altem Mann und Keimling, die einem kleinen Partygirl vorkommt - bis zum fertiggestellten Dokumentarfilm einbrachte.

Der AKIZ hatte seinen ständigen Wohnort aus Mangel an Geld vorübergehend verlassen und wohnte in einem Lastwagen. Das Ergebnis ist ein legendärer und spannender Kinofilm, der das internationale Festivalpublikum in seinen Bann gezogen, zahlreiche Auszeichnungen erhalten und 2016 bei den Münchner Filmfestspielen eine eigene Ausstellung von AKIZ-Kurzfilmen veranstaltet hat.

Dazu eine Anleitung für unabhängiges Filmemachen unter extremen Bedingungen: Genre-Kino jenseits von Thrillern und Comedy wird in Deutschland seit jeher als abgelegen angesehen und ist daher per se selbstständig. In den 80er Jahren kam mit der Video-Kassette ein weiterer Absatzmarkt hinzu; der deutsche Independent-Film war von da an im Shocker- und Splatter-Segment zu Hause.

Die " New German Genre Film " findet regelmäßig im Rahmen der jährlichen Genfale statt, die während der Festivalwoche im Babylon Kino in Berlin stattfinden wird. Der Kampf um Gattungen wie Science Fiction, Krimi, Aktion, Horror und Phantasie: "Der deutsche Genre-Film ist dadurch gekennzeichnet, dass er sowohl in der Welt als auch in der Nation kaum existiert. Einer der Preise der Generation wurde bis 2016 vom Enfant terrible des unabhängigen Films vergeben: Dr. Uwe Boll, der für das schlimmste Werk des Lebens mit der Goldhimbeere geehrt wurde und sich gerade aus der Szene zurückzieht.

Der letzte Spielfilm "Rampage: Egal ob gesponsert oder nicht, ob German Mumblecore oder New German Genre Movie - die Gründung eines eigenen Label hat Vorzüge. Auch der ( "ungeliebte") Einsatz an der Berlin School um Christian Petzold, Thomas Arslan und Angela Shanelec half den Filmschaffenden zu internationalem Ansehen bei den Zuschauern und der Kritik.

Im Zeitalter der Internet-Algorithmen im Stil von "If you liked this movie, you might also be interested in that...." scheint es berechtigt, in solchen Rubriken zu sein. Man fragt sich: Welche Label könnten in der heutigen Szene ausgezeichnet werden? Eine " Neue deutsche Sensualität " ist klar spürbar, ein poetisch und sexy anregendes Kinofilm, wie wir ihn schon lange nicht mehr kenn.

Borchus Diplomfilm "Das Gesicht des Neuen Kinos " mit Uisenma und Josef Bierbichler in den Hauptrollen wurde nicht nur international ausgezeichnet, sondern auch mit dem Titel "Das Gesicht des Neuen Kinos" auf goldenen Globen. Das ist ein Folie, die durchatmet. Auffallend ist der Wunsch nach einem poetischen Kinofilm in Deutschland: In der Rubrik Neuer Deutscher Kinofilm bei den Münchner Filmfestspielen im vergangenen Jahr konnte nahezu jeder dritte Filmbeitrag dieser "Neuen Deutsche Sinnlichkeit" zugeschrieben werden.

Kräftige Fotos und außergewöhnliche Gestalten bringen das Auge des Publikums diesen beinahe außerirdischen Welt nahe. Das sind Filme, die weiter gären. Die bitterböse Satire "Der Kobold und der Esel" von Andreas Arnstedt (ausgezeichnet mit dem Neuen Deutschen Film 2014 in Hof) entführt den Herausgeber eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, weil er das Skript des fiktionalen Direktors trotz der Durchsetzung aller geforderten Veränderungen immer wieder ablehnte.

Mit der Uraufführung von Dominik Grafs und Johannes F. Sieverts Dokumentarfilm "Cursed Love of German Film" im Delphi Cinema in Berlin kam es zu einem lautstarken Rumpeln in der Filmbranche. Schritt für Schritt zeigen Grafen und Siemens an amüsanten und erschreckenden Beispielen, was in der jüngeren Geschichte im deutschsprachigen Raum schief gelaufen ist. Während es in "Die Querereinsteigerinnen" (übrigens mit Lemke als Schauspieler) noch darum ging, die Beseitigung der gelbe Telefonzelle durch Kidnapping eines Telekom-Chefs zu unterbinden, konnte der Road-Movie "Hans Dampf" als eine märchenhafte Adaption von Hans im Glück nachvollzogen werden.

Eine Art Mix-Tape. Die neuesten Arbeiten aus Köln wurden im vergangenen Jahr deutschlandweit in den Kinos gezeigt: Der Blick auf die Musikindustrie zeigt, dass Etiketten für die deutsche Kinolandschaft vielversprechend sein werden. So lange jedoch das Filmförderungsgesetz ein sechsmonatiges Kinoverbot vorsieht und der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) die Kinoverwertung zur obligatorischen Bedingung für die Förderung macht (inzwischen sind die Verleihfirmen oft schon vor den Dreharbeiten an Bord), wird sich für den unabhängigen Kinofilm in Deutschland nichts ändern.

Immer mehr Filmschaffende verarmen, ihr Alltag findet zwischen dem roten Faden und dem Amt für soziale Sicherheit statt. Das deutsche Independent-Kino findet nahezu ausschließlich auf Filmfestivals statt, die hier eine besonders große Rolle spielen: Mit 226 nationalen Kinofilmen ab 2015 (d.h. vier bis fünf deutsche Kinoveröffentlichungen pro Woche) ist die kuratierte, geschickte Filmauswahl und -präsentation die große Herausforderug.

Programmgestalter und Festivaldirektoren bestimmen die Filme und gewinnen mit ihrer ausgewählten Selektion im Idealfall das Publikum. Beispielsweise haben in Ludwigshafen im vergangenen Jahr innerhalb von drei Wochen 122.000 Menschen die Filmfestspiele besucht. Allein beim Gewinnspiel in Ludwigshafen zog ein Indie-Film in vier Performances an.

Das Publikum muss die besten Filme aus der derzeitigen Flut herausholen - und darüber reden, was es danach gesehen hat. Sogar Filmemacherinnen und Filmemacher gehen verloren. Es kann sich kaum ein Filmemacher in digitaler Zeit und unter finanziellem Druck erlauben, sich für mehrere Monate auf einen schlecht begonnenen Film zu verlassen und an seinen mittelalterlichen Markterfolg zu vertrauen.

Der deutsche Independent-Film geht im Kinosaal unter. Auf dem Fest bekommen sie die große Stage. Während es noch vor wenigen Jahren Brauch war, ein Jahr oder mehr mit einem Spielfilm über die deutschen Festspiele zu verbringen und für eine gute Pressearbeit zu sorgen, ist aufgrund der Zahlungsmodalitäten des DFFF ein Filmstart nach der Premiere nun oft so früh wie möglich vorgesehen.

Ein signifikanter Ausbau der Filmfestspiele in Deutschland als Chance zur wirtschaftlichen Verwertung wäre eine wesentliche Bedingung für den Schutz einer eigenständigen Kultur.

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