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Videobuster Leipzig
Leipziger VideobusterDer stille Tod der Videothek in Hannover
Michael Jakobs macht ruhige Schritte durch seine Videobibliothek in Linden. Sein letzter verbliebener Videoladen, der Videobuster, schliesst - für immer. Jakobs ist jetzt mit dem Abschied vertraut: Er trennte sich von seinen Niederlassungen in Alfeld und Burgdorf, und der Videobuster auf Podbi und in Düren, den er nach dem Ausscheiden des Gründers der Videokette übernommen hatte, hätte sich nicht mehr ausgezahlt.
Aber der Videoladen in der Nähe von Lavenstedter war seins. Schließlich, nachdem viele kleine Wettbewerber aufgaben, erwischte ihn auch der Tod der Videoagentur. In Deutschland gab es 1991 über 9.000 Videoläden, und nach der Wende gab es eine Goldrausch-Atmosphäre. Laut IVD waren es im Jahr 2015 nur noch 1212 - und auch in Hannover gibt es jeden Monat weniger: Zu Beginn der 90er Jahre gab es hier mehrere Dutzend Videoläden, heute gibt es nur noch eine Hand voll.
Streamingportale wie Amazon Prime und Netflix, die TV-Mediatheken und Online-Videotheken von iTunes, Maxdome, Telekom oder Sky sind 24h am Tag offen - auch wenn die Selektion in der Regel nicht so groß und zeitgemäß ist wie in der Video-Store um die Ecke. 2. Du musst aber nicht rausgehen, um die Videos zu holen.
"Ihre Devise lautet: Die wichtigste Sache ist, dass der Spielfilm frei ist - den restlichen Teil interessiert es sie nicht. "Florian Stammen, der seit elf Jahren einen Automaten-Videoladen in der Hamburger Str. führt, erkennt die Konsequenzen auch in seiner Statistik. "Wenn du einen Kinofilm siehst, musst du noch zwei Zeit haben. "Dennoch ist der 36-Jährige, der 2005 zusammen mit einem Bekannten die Cinebank Hannover 24 gegründet hat, zuversichtlich: "Ich habe auch 18-Jährige unter meinen Kunden", sagt der Vollzeitunternehmer, der in seinem Familienschmuckgeschäft arbeitet.
Aber die besten Angebote helfen nicht, wenn die Gäste nicht kommen: Seit dem WM-Sommer 2014 hat die lebhafte Leiterin des Video-Ecks aus dem Hause Wahrenwalder, die ihren Gästen gern erzählt, was sie von einem Dokumentarfilm hält ("It's overly boring"), mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Der 36-Jährige, der nach dem Studium der Philosophie und Soziologie in diversen Videoläden arbeitete und letztendlich selbst einen übernahm, steht kurz davor, hinausgeworfen zu werden.
"Das ist noch möglich", bemerkt Besitzer Dieter Kiedrowski auch im Video-Land am Rande des Raschplatzes, dass weniger Gäste kommen. "Im Kundengespräch über den Film wird auch die Leiterin der Videotheken, Kathrin Welzel, die in Linden Film verpackt, ausbleiben. Auch wenn es wahrscheinlich nicht mehr in einer Video-Filiale ist.
Derweil wird ihr ausscheidender Boss gefühlvoll: 1985 gründete er seine erste Video-Filiale in der Deisterstrasse. "Cool, jeden Tag einen Film zu sehen, dachte ich", erzählt er, und seine Blicke funkeln schelmisch. "Klein aber fein gemischt ist das Video-Eck von G. W. Vahrenwalder in der Nähe des Platzes.
Der 36-jährige Besitzer ist den meisten Kundinnen mittlerweile sehr gut bekannt: 2013, als die ehemalige Chefin schliessen wollte, übernahm Evgenia Ladwig die teppichbedeckte Eckvideothek, in der sie bereits zuvor gearbeitet hatte. Über 1000 Spielfilme und Blu-Rays, neue und ältere Blockbuster, Reihen und einige 3D-Versionen sowie raffinierte Theaterstücke wie "Am Sonntag bist du tot" sind in den Verkaufsregalen.
1,50? pro Tag Kosten für die Miete eines Films. Die Videoecke war für die junge Frau optimal, da sie immer ihren Freund Flachmacher um sich haben konnte. Das war einer der Gründe, warum sie sich entschieden hat, die Video-Boutique mit Wohnzimmer-Flair zu erstehen. Nicht nur: "Früher habe ich an Samstagen 150 Spielfilme ausgeliehen, heute sind es 70 - wenn es darauf ankommt", sagt sie.
"Ich muss bis zum Ende des Jahres über die Schließung der Videoecke entscheiden", sagt Ladwig. "Viele haben in Hannover ihr Glueck mit Automaten versucht. Am Ende hielt nur Florian Stammen durch: Der ausgebildete Bankier führt seit 2005 die Bank Hannover24, in der Nähe der Haltestelle für die Ausleihe von Filmen, die sich mit Hilfe einer Karte und eines Fingerscans auf dem Display ausweisen.
Wer einen Film mieten möchte, muss sich zunächst eine Karte für den Verleih vorlegen. So ist der Entrepreneur an fünf Tagen in der Woche auf der Baustelle, dann fügt er auch neue Spielfilme und Games in die Datenbasis ein - und nennt die gewünschten Artikel aus dem Kundenarchiv auf der Homepage.
In seine Maschinen passt 2500 DVDs und Blu-Rays, 5500 weitere Discs sind auf Vorrat. Außer Kinoerfolgen bietet die Firma auch Art-House-Streifen an. Im Durchschnitt verteilt die Firma Sunday-Stammes etwa 100 Titel. Eine vierstündige Leihgabe kosten 1,30 EUR (DVD) für Quick Lookers und 1,50 EUR für Blu-Rays. Acht und 16 Stunden Verleih sind ebenfalls möglich - und günstiger als die Rückgabe des Films am Folgetag:
Der Preis beträgt 3 (DVD) bzw. 3,30 EUR (Blu-Ray) bei der Bank-Cine. Dieter Kiedrowski hat viele Berufspendler als Kunden: "Sie kommen aus Springe, Celle, Wunstorf, Neustadt", so der Leiter von Videoland am Rhein. Geboren in Hannover, vertreibt und vertreibt er seit 1993 im Videoland am Bahnhof. Die 600 qm Verkaufsfläche sind ihm jedoch zu groß: "200 wären tatsächlich genug", sagt Kiedrowski.
Der größte Standortnachteil ist derzeit die Zentrallage: Die Alkoholiker, die sich seit dem Ende der Grossbaustelle am Rande des Raschplatzes versammeln, haben vor allem die Kundinnen abgeschreckt, so die 58-Jährige. Eine 24-Stunden-Miete im Videoland beträgt 3 EUR, wer samstags kommt, kann den Kinofilm am Montagmorgen für das selbe Honorar zurückbringen.
Er leiht derzeit 250 DVD's und Blu-Rays an Hochsaisontagen, vor fünf Jahren waren es bis zu 400, weshalb er nicht mehr sechs Vollzeitmitarbeiter hat, sondern nur noch einen. Kiedrowski ist nicht nur auf den Vertrieb angewiesen - er hat 2000 Titel im Programm - sondern auch auf den Verkauf: 20 bis 30 DVD pro Tag werden über den Ladentisch verkauft, Kinofilme, aber auch Videoclips aus der Hardcore-Abteilung hinter den Kulissen.
Etwa 10 DVDs, Blu-Rays und Spiele können bei Imperium in Deutschland ausgeliehen werden. In der Vergangenheit, als Videobuster noch vermietet war, waren es 1500qm. "Über den Süd-Schnellweg sind wir gut erreichbar, die Kundschaft kommt aus ganz Hannover", sagt Schwarz, der 1,75 EUR pro Tag für die Miete einer DVD oder Blu-Ray verlangt.
Sobald ein Dokumentarfilm nicht mehr so oft gefragt ist, geht ein Teil der Leihkopien in den Ausverkauf. "Für den Videoladen ist die Situation schwer geworden", gibt Schwarz zu, der auch den Video Buster Store in Linden gut gekannt hat - denn er gehört seinem Stiefvater. Damit auch unter der Woche Kundschaft angezogen wird, gibt es daher jeweils Dienstag bis Donnerstag drei Spielfilme zum Zweierpreis, während der Fußball-Europameisterschaft zwei zum Einer.
Für unsere Gäste des stillgelegten Videobusters in Linden gibt es die Möglichkeit, ihre Kundenkarten von Imperium neu schreiben zu lassen und kostenlos einen Spielfilm auszuleihen.