4 Abmahnungen An Einem Tag

Sieben Mahnungen an einem Tag - Mühlheim

Verdi verurteilt die Leitung des heißen Edeka-Ladens in Kels öffentlich: Mit einer sechsmaligen Warnung versucht sie, einen Mitarbeiter zu entlassen, der sich kürzlich mit Unterstützung der Gewerkschaften gegen unentgeltliche Mehrarbeit und Lohnopfer auflehnte. Generaldirektor Volker Kels wies die Anschuldigungen zurück. Diese Warnungen betreffen angebliche Pflichtverletzungen allein im Zeitabschnitt vom 1. bis einschließlich 1. bis einschließlich 1. September.

Wolf erkennt die Ursachen für die Warnflut im Gegensatz zu "einem Berg" von unbezahlten Mehrarbeit und Lohnopfern. Diesem Umstand hatte Verdi Ende August einen schriftlichen Antrag gestellt, in dem er auch darauf hinwies, dass der Dienstherr wegen einer schweren Behinderung der 47-Jährigen eine spezielle Sorgfaltspflicht habe. Diesem Umstand wurde, so der geschäftsführende Gesellschafter Volker Kels, umgehend Rechnung getragen, indem die Einsatzpläne "nach ihren Wünschen" geändert wurden.

Der an der Kassa beschäftigte Mitarbeiter hat nun genügend Zeit, um innerhalb seiner Arbeitszeiten Vor- und Nachbereitungsarbeiten durchzuführen. Dennoch war Kels im WAZ-Interview enttaeuscht, dass der Mitarbeiter gleich mit der IG Metall ins Hause fiel, ohne vorher das Gespraech ueber die kultivierte Art im Familienunternehmen zu fuehren. Das Marktmanagement habe die Arbeit der 47-Jährigen nach Verdis Brief genau unter die Lupe genommen, bestaetigte er.

"Nach einem Rechtsbeistand hat das Parlament ein Paket von Verwarnungen wegen einzelner mutmaßlicher Verstöße versandt. Der Verdi-Mann Wolf findet das anders. Der chronologische Ablauf spricht für eine "Rückzahlung durch den Arbeitgeber" und den Bestreben, den Arbeitnehmer zu beseitigen. In einer Verwarnung wird dem Mitarbeiter vorgeworfen, "sich nicht an die freundliche und zuvorkommende Art unseres Hauses gehalten zu haben".

Das ist nicht unangenehm, sagt Verdi. Außerdem wird dem Mitarbeiter vorgebracht, die Waren nicht fristgerecht aus dem Regal genommen zu haben, wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten wurde. Es gab einmal neun Marzipan-Riegel, ein anderes Mal zwei weitere Bonbons, so Verdi. Angesichts der Warenfülle im Verantwortungsbereich des 47-Jährigen, so Verdi, sei dies nicht nur eine Randerscheinung, sondern wahrscheinlich auch eine Folge von Stress.

Dann war da noch dieses "Vergehen", das eine Verwarnung notwendig erscheinen ließ: Nach eigenen Angaben hatte die Angestellte vergessen, dass eine Art Schokolade noch auf Vorrat ist. Eine weitere Kleinigkeit für Verdi. Die Frage ist nun, ab Edeka will der Mitarbeiter ausharren. Im Falle einer Entlassung sehe Verdi gute Aussichten vor dem Bundesarbeitsgericht.

Eine weitere Teilzeitbeschäftigte im Edeka-Markt, die sich darüber beschwert, dass sie für das gleiche Gehalt mehr Arbeitsstunden leisten müsste, meldet Verdi. Das leugnet Volker Kels, Managing Director des Edeka-Stores: "Wir haben nicht mehr Arbeit gefordert. "Bei den 47-Jährigen gibt Verdi jedoch bekannt, dass sie einen finanziellen Ausgleich für geleistete Mehrarbeiten verlangen werden.