Rückruf Daimler

RÃŒckruf Daimler

Es droht ihm ein Massenrückruf von Dieselfahrzeugen. Die wichtigsten Fragen zum Rückruf und seinen Folgen für Daimler werden geklärt. Behoerden und Daimler streiten ueber die Abgasreinigung bei Mercedes-Dieselfahrzeugen. Die Bundesregierung ordnet massiven Rückruf von Daimler-Fahrzeugen an. Die wichtigsten Fragen zum Rückruf und seinen Folgen für Daimler werden geklärt.

Software-Update: Rückruf bei Daimler wird sich voraussichtlich verschieben

Die deutschen Automobilhersteller haben sich im vergangenen Jahr zu freiwillig durchgeführten Software-Upgrades verpflichtet. Mit ihnen sollen die Abgasemissionen von mehreren tausend Dieselfahrzeugen verbessert werden. Der Produzent Daimler will diese Versprechungen einhalten, läuft aber Gefahr, ins Hintertreffen zu kommen. Nach Zeitungsberichten besteht die Gefahr, dass Daimler bei der staatlichen Rückrufaktion von rund 774.000 Mercedes-Dieselmotoren ins Hintertreffen gerät. Nach dem Vorbericht wird der Rückruf voraussichtlich nicht vor 2019 beginnen, da das erforderliche Software-Update erst Ende dieses Jahr abgeschlossen sein sollte.

Wie ein Unternehmenssprecher sagte, bemueht sich Daimler, die Aktualisierungen so rasch wie moeglich zur Verfuegung zu stellen. Verkehrsminister Andreas Scheuer gab der Tageszeitung jedoch ein Ultimatum: "Die Aktualisierungen für die 5,3 Mio. Diesel-Fahrzeuge in Deutschland müssen bis Ende 2018 fertiggestellt sein. Im vergangenen Jahr haben sich die Unternehmen zu freiwillig durchgeführten Software-Upgrades zur Verbesserung der Abgasemissionen von mehreren tausend Dieselfahrzeugen bekannt.

Jetzt will er " die Produzenten beim Namen nennen ". Die Firmen hatte er gebeten, "die Softwareentwicklung für die Aktualisierungen bis spätestens 18.05.2010 abzuschließen". Das Kraftfahrt-Bundesamt kann dann alle Aktualisierungen überprüfen und ausgeben. Dies liegt in der Verantwortung der Produzenten. Daimler auch", sagte er. Die Bundesregierung hat Daimler im vergangenen Monate erneut zu einem umfassenden Rückruf auferlegt.

Durch den Verdacht auf "unzulässige Abschaltvorrichtungen" sind bundesweit 238.000 Mercedes und in Europa 774.000 Autos mit zu hohen Stickoxidemissionen (NOx) in Mitleidenschaft gezogen. html+='''; html+=' '; html+=''; html+='; html+='

Der Automobilsektor kommt wieder davon.

Im Abgas-Skandal hat die Regierung nochmals auf Geldbußen verzichtet, es gibt nur eine Rückrufpflicht für Daimler. Grundsätzlich ist der Daimler-Auspuffskandal noch schlimmer als bei Volkswagen. Und das nicht in Zahlen, denn der bestellte Rückruf von 774.000 Fahrzeugen der Mercedes-Marken in ganz Europa ist weit davon entfernt, die elf Mio. gefälschten Autos der weltweiten Wolfsburg-Gruppe zu erreichen.

Die Daimler-Affäre ist aus einem anderen Grunde ungeheuerlich. Da die Massenmanipulation der Abluftreinigung bei VW-Dieselfahrzeugen im vergangenen Jahr entdeckt wurde - vor gut zweieinhalb Jahren - hat Daimler-Chef Dieter Zetsche nie aufgehört zu wiederholen: "Wir betrügen nicht. Für ihn galt es zu berücksichtigen, dass ab Oktober 2015 die ganze Automobilindustrie unter spezieller Aufsicht steht.

Dennoch berief sich der Chef von Daimler unaufhörlich auf das Saubermann-Mantra und kam damit lange Zeit davon. Lange Zeit konnte er ( "Zetsche" und mit ihm die ganze Autoindustrie) die Bevölkerung davon überzeugen, dass dies nur eine Volkswagen-Affäre sei: Vorwürfe des Betrugs gegen VW, Audi, Porsche - aber sonst ist in der Industrie alles in Ordnung. Vor diesem Hintergrund hätte man damit rechnen müssen, dass Bundesminister Andreas Scheuer (CSU) bei Daimler eine besonders harte Linie einschlägt - auch um ein Beispiel gegen die Kommunikationstaktiken der Produzenten zu geben, die zunächst alles aussetzen und erst dann zugeben, wenn sie nicht mehr zu verleugnen sind.

So auch bei Daimler: Zunächst gab es nur den Verdacht der Manipulation bei 4.900 Kleintransportern des Vito, jetzt wird auf einmal von einer dreiviertel Million Wagen gesprochen. Zunächst hatte er den Anschein, anders zu sein als sein Vorgänger: Mit einer Geldstrafe von 5000 EUR pro Wagen droht er Daimler - dem Unternehmen in Stuttgart droht eine Geldstrafe in Milliardenhöhe.

Eine Rueckrufaktion bestellte er nur fuer die insgesamt rund siebenhunderttausend Mercedes-Fahrzeuge. Genugtuung hat die deutsche Regierung, wenn die Automobilhersteller einen Rückruf verbindlich annehmen und eine schnelle Bearbeitung der Software-Updates anstreben. "Dieter Zetsche sagte auch am Montag Abend nach seinem Gespräch mit ihm.

Auf der einen Seite hört es sich so an, als hätte Daimler die Wagen bereits repariert, und auf der anderen Seite, wie es der Auto-Chef offenbar sieht: eine Kleinigkeit, nicht mehr als ein ärgerlicher Aspekt auf seiner Zu-Arbeitsliste. Natürlich geht der obligatorische Rückruf auch an Daimler, er ist für das eigene Haus teuer. Nach Angaben von Daimler sind nahezu alle von der Rückrufaktion betroffenen Fahrzeuge in den drei Mio. Wagen berücksichtigt, für die der Daimler Konzern bereits ein freiwillig durchgeführtes Softwareupdate des Motors bekannt gegeben hatte.

Die Daimler-Affäre hat noch einmal deutlich gemacht: Die Bundesregierung hat nach wie vor kein reales Interesse an einer wirklichen Erklärung des Auspuffs.

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